Mediation

Geschichte

Zahlreiche Völker praktizieren seit langen Jahren Mediation im weitesten Sinne. Sie hat ihre Wurzeln in unterschiedlichsten Kulturkreisen. Im alten China wurden schon mit Hilfe von Mediation Streitigkeiten beigelegt. 

 

In der 70er Jahren etablierte sich Mediation insbesondere im Bereich der Ehescheidungs- und Sorgerechtskonflikte.

 

In Deutschland etablierte sich die Mediation in den 80er Jahren. Das Spektrum beschränkte sich zunächst, ähnlich wie bei den amerikanischen Anfängen, auf Scheidungsproblematiken und Sorgerechtsverhandlungen. 

Voraussetzung

„Da Mediation eine interaktive Kunst der Konfliktregelung ist, erfordert sie soziales Geschick, zwischenmenschliche und emotionale Intelligenz.“

Als Voraussetzung, um Mediation anwenden zu können, werden in der Theorie die „vier A’s“ genannt. Hierbei handelt es sich um Allparteilichkeit, Akzeptanz, Anerkennung und Affirmation sowie das Aushalten.


Die Gefahr selbst verletzt zu werden und andere zu verletzen ist in einem Konflikt stets hoch. Schnell fühlen sich Beteiligte missverstanden oder angegriffen. 

Grundlagen

Das chinesische Zeichen für Konflikt setzt sich aus den beiden Zeichen für Risiko und Chance zusammen.

Genau an diesem Punkt setzt auch die Mediation an. Eine mögliche Gefahr trifft auf eine Möglichkeit zur positiven Veränderung.


„Konstruktive

Konfliktbearbeitung ist ein Prozess, nicht ein Produkt.“


Bei diesem Prozess handelt es sich um einen basisdemokratischen Vorgang, welcher Gleichberechtigung, Kooperation und Eigenverantwortung als höchste Ziele hat. 


Ziele und Ablauf einer mediation

Das übergeordnete Ziel der Mediation ist es, den Konflikt für alle Beteiligten zu einem guten Ergebnis zu bringen. Hierbei soll Mediation als ein Hilfe-Tool zur Selbsthilfe dienen.

Der Mediator bietet den Raum und gibt den Konfliktparteien somit die Möglichkeit, den Konflikt eigenständig zur vollen Zufriedenheit zu klären.

Die tiefer liegenden Ziele ergeben sich aus den einzelnen Phasen eines Mediationsverfahrens. Die Mediation baut sich nach einem 5-Phasen Modell auf, welches in der Literatur auch als ALPHA-Struktur beschrieben wird.


Ein Konzept auf das im Rahmen einer Mediation oft zurück gegriffen wird, ist das sogenannte Harvard-Konzept. Diese Methode wurde im Rahmen des „Harvard Negotiation Project“ entwickelt. Fisher, Ury und Patton stellten 1981 in ihrem Werk „Getting to yes“ das Konzept zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor. Bisher kannte man nur eine harte oder eine weiche Verhandlungsform.


Bei dieser Methode geht es darum das Menschen und Probleme getrennt voneinander zu behandelt. Nicht die verschiedenen Positionen, sondern die eigentlichen Interessen sollen in den Mittelpunkt gestellt werden. Es sollen verschiedene Wahlmöglichkeiten zum beidseitigen Vorteil entwickelt werden. Zu guter Letzt wird Wert darauf gelegt, dass nach objektiven Prinzipien verfahren und entschieden wird.

Das Harvard Konzept spiegelt somit im Wesentlichen die Leitlinien und Grundzüge eines Mediationsverfahrens wieder. 

 

Wir wollen Lösungen ohne Verlierer finden und den Blick auf die Zukunft richten.